Christliche Homosexuelle: Papst braucht noch mehr Mut
Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V. zu Interview-Aussagen von Papst Franziskus

Papst Franziskus hat bei einem Pressegespräch daran erinnert, dass Homosexuelle von der katholischen Kirche nicht ausgegrenzt werden, sondern dass sie in die Gesellschaft integriert werden müssen. In erfrischender Offenheit und mit verständlichen Worten spricht der Papst über dieses Thema, das die Kirche in den letzten Jahren zu heftigen Kontroversen treibt. Mit der Aussage "Wenn jemand homosexuell ist und guten Willens nach Gott sucht, wer bin ich, darüber zu urteilen?" erinnert das Kirchenoberhaupt daran, dass die Kirche Menschen begleiten muss und nicht nur urteilen darf.

Die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche begrüßt die Wortwahl und die Haltung des neuen Papstes. „Stagnation und kirchenpolitischer Rückschritt der letzten 35 Jahre brechen langsam auf“, sagt Markus Gutfleisch, Sprecher der Gruppe. Gutfleisch begrüßt es auch, dass der Papst zwischen der sexuellen Orientierung und der wie auch immer gearteten „Gay Lobby“ im Vatikan unterscheidet. Der HuK-Sprecher stellt aber auch fest, dass „das Kirchenoberhaupt immer noch Lesben, Schwule und Bisexuelle ausgrenzt, die ihre Sexualität in Verantwortung vor Gott leben. Liebe, Achtung und Fürsorge, die in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften gelebt werden, verdienen den Respekt der Kirche.“

Katholische Lesben, Schwule, Bisexuelle und TransMenschen erwarten von ihrer Kirche, dass sie die theologische Diskussion auf christlichem Niveau führt. Die Verurteilung von Lesben, Schwulen und Bisexuellen, die ihre Sexualität leben ist theologisch nicht überzeugend und widerspricht der Mitte des christlichen Glaubens. Wenn Papst Franziskus einen neuen Umgang mit Themen möchte, mit denen sich die katholische Kirche bisher schwer tut, so ist die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche ganz auf seiner Seite. Seinen Worten müssen Taten folgen, was im Klartext heißt: eine Akzeptanz der gelebten Homosexualität ist ebenso notwendig wie eine Neuausrichtung der gesamten katholischen Sexualmoral. Es sei auch sehr erstaunlich, dass so viel von Schwulen und von schwulen Priestern die Rede sei. Wieder mal spielen die Glaubens- und Lebenserfahrungen von Frauen und von Nicht-Klerikern in der kirchlichen Debatte eine untergeordnete Rolle.

Kontakt:
Markus Gutfleisch, Pressesprecher
Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V.
Tiefer Pfad 18, 45657 Recklinghausen
02361 91 51 962 / 0151 112 63 998


© imprimatur November 2013
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