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Sexualität positiv sehen

Der Theologe und Psychotherapeut Wunibald Müller will, dass in der katholischen Kirche offen und positiv über Sexualität gesprochen wird. „Ich würde mir wünschen, dass die Kirche hinter Sexualität die Schöpfermacht Gottes und nicht einen lüsternen Satan sieht“, sagte der Leiter des Recollectio-Hauses am Mittwochabend in München bei einer Veranstaltung der Eugen-Biser-Stiftung. Sexualität könne heilig sein. In seiner therapeutischen Arbeit im Recollectio-Haus mit Seelsorgern in Lebenskrisen stelle er immer wieder fest, dass Sexualität „sehr wohl ein Thema“ für viele Hauptamtliche sei, sagte Müller weiter. In der Ausbildung sei sie jedoch in früheren Jahren tabuisiert worden. Mit dem Zölibat hätten zehn bis 15 Prozent seiner Klienten große Schwierigkeiten. „Ich bin ein Vertreter des Zölibats. Aber ich bin dafür, dass er freigestellt wird“, so Müller wörtlich.

Erneuter Missbrauchsverdacht gegen den früheren Bischof von Brügge

Roger Vangheluwe war 2012 wegen sexuellen Missbrauchs seines Neffen von seinem Amt zurückgetreten. Jetzt hat ein belgischer Anwalt Untersuchungen in einem weiteren mutmaßlichen Missbrauchsfall durch Vangheluwe eingeleitet. Der ehemalige Bischof hatte vor zwei Jahren bei seinem Rücktritt vom Bischofsamt zugegeben, seinen Neffen seit frühem Kindesalter während der 80er Jahre mehrfach missbraucht zu haben. Die aktuelle Untersuchung bezieht sich auf einen mutmaßlichen Missbrauchsfall eines Mannes in den 90er Jahren in einem Pflegeheim der Stadt Loker.

Versichert gegen Missbrauch?

Ein katholischer Orden ist zu umgerechnet 5,1 Millionen Euro Schadenersatz für ein einzelnes Missbrauchsopfer verurteilt worden. Ein Gericht in Seattle befand den Orden der Oblatenmissionare am Donnerstag für verantwortlich, Hinweise auf pädophile Übergriffe durch einen Lehrer ignoriert zu haben. Der heute 65-jährige Kläger Steve O'Connor gab laut dem Bericht an, er sei zwischen 1961 und 1964 an der katholischen Schule St. Benedict in Seattle wöchentlich sexuell missbraucht und vergewaltigt worden. Sowohl sein Vater als auch die Priester des schulführenden Ordens hätten Bitten um Hilfe nicht beachtet. Der Orden, gegen den laut dem Bericht bereits mehrfach wegen Missbrauchs prozessiert wurde, sei gegen derartige Entschädigungsansprüche versichert, zitiert die "Seattle Times" einen Anwalt O'Connors. Vom Orden selbst war nach Angaben der Zeitung keine Stellungnahme zu erhalten.

20 Prozent Kürzung

Das Bistum Rottenburg-Stuttgart hat die offizielle Erlaubnis erhalten, einem Priester, den man sexueller Handlungen mit Minderjährigen verdächtigte, 20 Prozent seiner Rente zu entziehen. Das Verwaltungsgericht in Stuttgart lehnte am Montag einen Eilantrag ab, in dem der beschuldigte Priester sich gegen die Abzüge gewehrt hatte. Da sich das als „innerkirchliche Maßnahme der Überprüfung durch staatliche Rechte entziehe“, so das Gericht, müsse der Priester sowohl den Verweis als auch die Rentenkürzung von 20 Prozent hinnehmen.

Vatikan verlangt deutlichere Trennung zwischen Priestern und Laien

Der Vatikan hat eine deutlichere Trennung der Zuständigkeiten der Priester und Laien in der katholischen Kirche angemahnt. Es käme oft vor, dass die Grenzen zwischen Priesteramt und Laien verwischt werden. Gründe hierfür seien das Streben einiger Laien „nach priesterlichen Aufgaben“. Umgekehrt gebe es Priester, die in wachsendem Umfang weltliche Verpflichtungen wahrnähmen. Dies sagte der Präfekt der vatikanischen Bildungskongregation, Kardinal Zenon Grocholewski, bei der Vorstellung des neuen Dokuments über die Berufungspastoral. Bei der Pressekonferenz sagte Grocholewski:

„Eine solche Vermengung der Aufgaben ist eine maßgebliche Ursache für die rückläufige Zahl von Priesteramtskandidaten in Europa. Sie hat eine „Krise der priesterlichen Identität“ ausgelöst. Die säkularisierte Mentalität und die falschen Vorstellungen, die es sogar innerhalb der katholischen Kirche gibt, sind weitere Gründe für den Rückgang der Priesterberufungen. Auch stellen wir fest, dass oft Eltern gegen den Beschluss ihrer Söhne sind, die Priester werden wollen. Und ein weiterer Punkt ist auch der Missbrauchskandal, der viele junge Männer bei ihrer Berufung ein Hindernis stellte.“

Bei dem neuen Dokument der Bildungskongregation geht es um Leitlinien zur Förderung von Berufungen zum Priesteramt. Darin werden angesichts des Priestermangels in Teilen der Weltkirche verstärkte Anstrengungen zur Gewinnung neuer Geistlicher gefordert. Das 30 Seiten starke Dokument spricht von einem „besorgniserregenden Rückgang“ der Berufungen zum Priesteramt in Europa und den USA. Grocholewski betonte einen „wesensmäßigen“ Unterschied zwischen Priestern und Laien.
„Die Aussage des Zweiten Vatikanischen Konzils, dass alle Gläubigen eine Berufung hätten, bedeutet keineswegs, dass das Amtspriestertum nur eine Berufung unter anderen ist. Allerdings folgt daraus auch nicht, dass Priester höhergestellt oder heiliger sind als Laien. Priester und Laien haben jedoch eine jeweils eigene Mission innerhalb der Kirche.“

Adveniat bedauert Amtsenthebung von Paraguays Staatspräsident Fernando Lugo durch das Parlament

Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat bedauert die Amtsenthebung von Paraguays Staatspräsident Fernando Lugo durch das Parlament. Lugo sei ein Hoffnungsträger für die arme und benachteiligte Bevölkerung gewesen, erklärte Adveniat-Länderreferent Michael Kuhnert. Als Kandidat der Liberalen Partei (PLRA) habe der frühere Bischof 2008 nach mehr als 60 Jahren das Machtmonopol der Colorado-Partei gebrochen. Vor allem auf dem Land habe es Besserungen für die Kleinbauern gegeben, berichtet Adveniat. Unter Lugo seien Gesundheitsposten eingerichtet und verstärkt Gesundheitsbeauftragte geschult worden. Zweisprachige Bildung sei verbessert und Zisternen gebaut worden. Es habe kleine Erfolge in der Bekämpfung von Korruption gegeben. Seine geplante Landreform habe Lugo allerdings nicht durchsetzen können, räumt das Hilfswerk ein.

Wiener Kardinal lehnt Wiederbestellung eines Dechanten ab

Nach zwanzigjähriger Tätigkeit als Dechant des Dekanats Piesting in Niederösterreich wurde Mag. Peter Meidinger von Kardinal Christoph Schönborn vor die Wahl gestellt, sein Amt oder die Mitgliedschaft in der "Pfarrer-Initiative" aufzugeben. Meidinger hat sich für ersteres entschieden und dies seinen Mitbrüdern mitgeteilt: "Ich hatte gestern (11. Juni 2012) ein Gespräch mit dem Herrn Erzbischof. Dabei habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass 20 Jahre gediegene Dekanats-, Vikariats- und Diözesanarbeit nicht ausgereicht haben, das Vertrauen des Herrn Erzbischofs zu gewinnen. Vor die Wahl gestellt, Amt oder die Pfarrer-Initiative zu verlassen, habe ich mich für die Initiative entschieden, weil mir dieser Vorschlag unmoralisch erscheint und mit meinem Gewissen nicht vereinbar ist."

Der argentinische Bischof Fernando Maria Bargallo ist zurückgetreten

Papst Benedikt XVI. hat seinen Rücktritt umgehend angenommen. Bargallo stand in den Tagen zuvor in den Schlagzeilen wegen Fotos, die ihn beim Baden mit einer Frau in Mexiko zeigen. Zwar entstanden die Bilder bereits vor längerer Zeit, aber sie wurden erst kürzlich in argentinischen Medien veröffentlicht. Als Apostolischen Administrator für die argentinische Diözese Merlo-Moreno hat der Papst den emeritierten Bischof Alcides Jorge Pedro Casaretto ernannt.

Bischöfliche Kritik am Urteil zur Strafbarkeit von Beschneidungen

Der Vorsitzende der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff (Aachen), erklärt zum Urteil des Landgerichts Köln zur Strafbarkeit von Beschneidungen nicht einwilligungsfähiger Jungen aus rein religiösen Gründen:

„Das Urteil des Kölner Landgerichts zur Beschneidung von Jungen ist äußerst befremdlich, weil es der grundgesetzlich geschützten Religionsfreiheit der Eltern und ihrem Erziehungsrecht in keiner Weise gerecht wird. Der Gegensatz zwischen dem Grundrecht auf Religionsfreiheit und dem Wohl des Kindes, den die Richter konstruieren, vermag in diesem Fall nicht zu überzeugen. Der gesundheitliche Nutzen der Beschneidung wird von Medizinern unterschiedlich beurteilt. Dass die Beschneidung dem Wohl des Kindes widerspricht und ihm oder dem späteren Erwachsenen einen Schaden zufügt, wird von den Richtern jedoch lediglich behauptet. Die bisherigen Erfahrungen in Deutschland und weltweit geben Anlass zu berechtigten Zweifeln.

Es ist auch nicht einsichtig, weshalb die Beschneidung dem Interesse des Kindes zuwiderlaufen soll, später selbst über seine Religionszugehörigkeit zu entscheiden. Die Freiheit, sich zu einem anderen Zeitpunkt von der Religion der Eltern abzuwenden, wird durch die Beschneidung in keiner Weise eingeschränkt. Hingegen ist das Verbot der Beschneidung im Kindesalter ein schwerwiegender Eingriff in die Religionsfreiheit und das Erziehungsrecht der Eltern.

Im Judentum ist die Beschneidung von Jungen, die in der Regel am achten Tag nach der Geburt erfolgt, eine biblisch begründete Pflicht der Eltern. Sie wird von zur Beschneidung ausgebildeten Fachleuten durchgeführt. Die Beschneidung markiert nicht nur die Zugehörigkeit zum jüdischen Volk, sondern wird vor allem als das Zeichen des Bundes mit Gott verstanden. Ähnlich ist es im Islam. Auch wenn die Beschneidung im Koran nicht vorgeschrieben ist, so gehört sie für viele Muslime doch zur verpflichtenden religiösen Tradition. Es ist bedauerlich, dass das Gericht sich nicht ernsthaft mit den religiösen Gründen der Beschneidung auseinandergesetzt hat.

Das Urteil löst erhebliche Unruhe in der jüdischen und der islamischen Gemeinschaft aus. Viele fragen sich mit Sorge, ob sie zukünftig ungehindert ihren religiösen Pflichten in unserem Land nachkommen können. Es ist deshalb notwendig, dass in der Sache möglichst schnell Rechtsklarheit hergestellt und die ungestörte Ausübung der Religionsfreiheit sicher gestellt wird.“

Die Verlagsgruppe Weltbild wird nicht verkauft

Der Geschäftsführer des Unternehmens, Carel Halff, bestätigt eine entsprechende Meldung der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Die Weltbild-Gesellschafter hätten beschlossen, den Konzern stattdessen in eine kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts zu überführen. „Weltbild und seine Mitarbeiter begrüßen diese Entscheidung sehr“, Carel Halff, im Münchner Kirchenradio.

Über die Motive der Gesellschafter, den Konzern nicht zu verkaufen und stattdessen in eine kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts zu überführen, könne er nur spekulieren, so Hallf. Der Entschluss gebe Weltbild aber „eine neue Perspektive, Stabilität und Ruhe“. Das Unternehmen könne sich auf dem anspruchsvollen Buch- und Medienmarkt nun wieder mit voller Konzentration dem Tagesgeschäft widmen.

Die Verlagsgruppe Weltbild-GmbH sei zukünftig unter der neuen Stiftung angesiedelt. „Auf Ebene des Unternehmens ändert sich vorerst nichts, außer, dass wir uns nur noch mit einem Gesellschafter abstimmen“, erklärte Halff. Mit den Unternehmensgewinnen will die Stiftung gemeinnützige, kulturelle und kirchliche Zwecke verfolgen.
Unter dem Eindruck einer öffentlichen Debatte über den Vertrieb erotischer und esoterischer Produkte hatten die Gesellschafter Ende November 2011 ursprünglich beschlossen, Weltbild zu verkaufen. Dazu erklärte Geschäftsführer Halff: „Wir haben damals sofort einzelne Titel aus dem Angebot entfernt.“ In einem aufwändigen Prozess sei überprüft worden, ob die Produkte für Weltbild tragbar seien oder nicht.

Weltbild mit seinen rund 6.400 Mitarbeitern gehört derzeit zwölf katholischen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) und der Katholischen Soldatenseelsorge Berlin. Mit einem Jahresumsatz von 1,6 Milliarden Euro und mehr als drei Millionen Kunden zählt Weltbild zu den europäischen Branchenriesen.

Urteil zum Menschenrecht

Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof hat Deutschland zur Zahlung von 40.000 Euro an einen gekündigten Kirchenmusiker verurteilt. Die Straßburger Richter entschieden am Donnerstag über die Höhe der Entschädigung für den Kirchenangestellten, der wegen einer außerehelichen Beziehung vom Bistum Essen entlassen worden war. Bereits im September 2010 hatte der Gerichtshof dem Mann Recht gegeben, die Höhe der Entschädigung jedoch noch nicht festgelegt. Mit der Kündigung sei gegen das Recht des Mannes auf Privat- und Familienleben verstoßen worden, so die Richter. Der von seiner Frau getrennt lebende Kirchenmusiker erwartete mit seiner neuen Partnerin ein Kind. Dass ihm wegen dieser außerehelichen Beziehung 2003 von der katholischen Kirche gekündigt wurde, wertete der Kirchenmusiker als Menschenrechtsverstoß. (kna)

Schweizer Ordensobere fordern: Das Konzil ins Heute übersetzen

Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) muss in die heutige Zeit hinein übersetzt werden. Dies forderten rund zwei Dutzend Äbte und Provinziale in Saint-Maurice (VS) an der diesjährigen Generalversammlung der Vereinigung der Höhern Ordensobern der Schweiz (VOS).

Nicht wenige Mitglieder der Vereinigung waren noch nicht geboren, als das Zweite Vatikanische Konzil stattfand. Sie zeigten deshalb Verständnis dafür, dass diese Kirchenversammlung für viele Gläubige in ähnlicher Weise zur Geschichte gehört wie jene von Trient im 16. Jahrhundert.

Als die Obern im Foyer Franciscain in Gruppen aus einem Konzilsdokument einen Abschnitt über das Ordensleben diskutierten, stolperten sie über die antiquierte Sprache. Sie kamen dabei zur Überzeugung, dass es nicht genügt, die Gläubigen einzuladen, wieder einmal die Texte des Zweiten Vatikanums zu lesen. Vielmehr müssten die Dokumente aus dem damaligen Geist heraus in die heutige Zeit hinein übersetzt werden.

Im Hauptreferat des Treffens wies der westschweizer Bischof Charles Morerod anhand zahlreicher Textstellen auf die wichtigsten Errungenschaften des Zweiten Vatikanums hin. Einleitend sagte er, die Konzilsväter hätten sich vor 50 Jahren mit der theologischen Entwicklung befasst, die von der Moderne ausgelöst wurde. Sie hätten aber die Postmoderne noch nicht gekannt.

Eine wichtige Erkenntnis des Konzils sei die Verpflichtung der Kirche zur Förderung der Menschenrechte und der Menschenwürde, sagte der Bischof. Dadurch sei ein positiveres Bild der Kirche entstanden, die vorher "eher als eine Macht in der Gesellschaft angesehen wurde".

Morerod sagte weiter, das Konzil habe im Bereich der Liturgie wesentliche Neuerungen eingeführt, aber durchaus "treu der Überlieferung". Denn: "Tatsächlich bedeutete die Überlieferung selber die Anpassung der einen gleichen Wirklichkeit an wechselnde Umstände." So sei etwa die Liturgie in Rom zunächst auf Griechisch und erst später auf Lateinisch gefeiert worden.

Deutsche Bischofkonferenz: Kirchenaustritte rückläufig

Die Zahl der Austritte aus der katholischen Kirche in Deutschland ist im vergangenen Jahr um mehr als 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Wie die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mitteilte, verließen 126.488 Bundesbürger die Kirche. 2010 hatte unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals eine Rekordzahl von mehr als 181.000 Katholiken ihren Austritt erklärt. Insgesamt sank die Zahl der Katholiken von 24,65 Millionen im Jahr 2010 auf 24,47 Millionen im vergangenen Jahr. Damit gehören noch 29,9 Prozent der Bundesbürger der katholischen Kirche an. Zu den evangelischen Kirchen zählen laut Bischofskonferenz noch 23,89 Millionen Bundesbürger. 2011 waren in Deutschland 14.847 Welt- und Ordenspriester tätig; im Jahr zuvor waren es noch 15.136. Zu den Ordensgemeinschaften zählten 20.200 Frauen und 3.083 Männer.

KirchenVolksBewegung: „Keine Entwarnung bei den Kirchenaustritten“

Das erklärt die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche zu der von der Deutschen Bischofskonferenz vorgelegten kirchlichen Statistik für das Jahr 2011.
Gegenüber dem Spitzenwert von 181.193 Kirchenaustritten im Krisenjahr 2010, in dem die jahrzehntelange Vertuschung sexualisierter Gewalt offenbar wurde, ist der Wert von 126.488 Kirchenaustritten in 2011 zwar deutlich gesunken, gehört aber immer noch zu den Spitzenwerten seit der Jahrtausendwende.

Die deutschen Bischöfe sollten die aktuellen Zahlen keinesfalls als Zeichen der Entwarnung ode als Zustimmung für ein „Weiter so“ in der aktuellen Kirchenpolitik ansehen. Denn in den jetzt veröffentlichen Werten von 2011 spiegeln sich beispielsweise folgende Ereignisse noch gar nicht wider:
- Bistum Augsburg: Proteste gegen die „pastorale Raumplanung 2025 von Bischof Dr. Robert Zdarsa;

Weitere Entwicklungen von 2010 bis 2011 im Einzelnen:

Langfristige Entwicklungen:

Während es 1990 noch 28,2 Mio. KatholikInnen in Deutschland gab, ist diese Zahl in den letzten 22 Jahren um fast 4 Mio. gesunken; dieser Rückgang entspricht der Hälfte der KatholikInnen des großen weithin katholischen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Fast 3 Mio. KatholikInnen (das ist die Zahl der KatholikInnen von Rheinland-Pfalz und des katholischen Saarlandes zusammen) sind in diesen 22 Jahren aus der röm.-kath. Kirche ausgetreten oder – aber das ist nur ein kleiner Teil – in eine andere Kirche übergetreten.

Diözesansynode in Trier

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat die Einberufung einer Diözesansynode angekündigt. Notwendig sei, sich im rasant verändernden dritten Jahrtausend auch inhaltlich stärker des Weges des Glaubens zu vergewissern, sagte Ackermann im Trierer Dom. Der Bischof verwies darauf, dass das Bistum sowohl bei der Änderung der Seelsorgestrukturen in den vergangenen Jahren als auch bei der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 auf die Mitarbeit der Laien gesetzt habe. Dies solle auch bei der Diözesansynode geschehen. Wesentlich sei nun die Vorbereitung des Treffens. Ackermann bat die Katholiken, diese Arbeit im Gebet zu begleiten. Eine Diözesansynode berät den Bischof. Er allein beruft die Versammlung ein, legt Themen fest und setzt am Ende Beschlüsse in Kraft. Zu den zu behandelnden Themen oder zum Zeitplan der Trierer Synode machte Ackermann noch keine Angaben.

Steyler Missionare und ihre „Mission“

Eine der herausragenden Gestalten der Styler Missionare war neben dem Gründer Arnold Janssen der China-Missionar Josef Freinademetz. Beide wurden von Papst Johannes Paul II. – im Jahr 2003 in Rom heilig gesprochen.

„Freinademetz, einer unserer ersten Missionare, hatte eine wichtige Funktion. Er ging nach China mit einem westlichen Modell der Mission, hat aber im Prozess gelernt, dass man keine Missionsarbeit machen kann, ohne dass man sich selbst einer Bekehrung unterzieht. Der Platz, den wir betreten, ist heilig, weil Gott schon da war, bevor wir ankamen.“

Ein wegweisendes Verständnis von Mission. Dabei spielt für die Steyler Missionare seit jeher der interreligiöse Dialog eine große Rolle. Sie betreiben mehrere wissenschaftliche Institutionen, in denen dieser Dialog auf einer akademischen Ebene aufbereitet wird. Fast noch wichtiger ist aber den Steyler Missionaren, wie Pater Kulüke es ausdrückt, der gelebte Dialog mit Menschen.

„In vielen Orten, wo wir sind, sind unsere direkten Nachbarn Muslime oder Hindus, Buddhisten oder auch säkularisierte Menschen. Häufig werden wir gefragt, warum wir leben, wie wir leben. Das ist uns wichtig, dass das auch beim Besuch des Heiligen Vaters zum Vorschein kommt: Wenn man in interkulturellen Gruppen zusammenlebt und zusammenarbeitet, ist es einfach wichtig, dass man den Horizont der Kirche erweitert. Es gibt viele Menschen mit vielen Ansichten, die alle Gott suchen. Wir haben als Christen eine wichtige Interpretation gefunden, wir glauben, dass das ein wichtiger Weg ist, auf den wir viele Menschen mitnehmen möchten, ein Weg, der für uns selbst sinnvoll ist und den wir anderen Menschen als Lebensweg anbieten.“

Der Ortspfarrer soll es richten

Der neue Präfekt der Römischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, hat mit Blick auf wiederverheiratete Geschiedene die Lehre der katholischen Kirche bekräftigt. Eine Ehe unter Christen sei unauflöslich und umfasse „das Versprechen der lebenslangen Treue“, sagte der Erzbischof zwei bayerischen Tageszeitungen. Die Kirche sehe aber auch „die schwierige Situation der betroffenen Eheleute in einer Gemengelage von Schuld, die nicht immer gleich verteilt ist“. So könne der Ortspfarrer „in der Beurteilung der einzelnen Situation Gründe sehen, darauf einzugehen“. Doch sollten sich Betroffene „nicht auf den Empfang der Kommunion allein konzentrieren“, rät Müller. Es gebe „zu Unrecht die Einschätzung: Wenn ich nicht zur Kommunion gehen kann, bin ich umsonst in der Kirche“, betonte der Präfekt der Glaubenskongregation. „Das ist nicht der ganze katholische Glaube.“ Müller verwies auch auf das Los der Kinder bei einer Trennung. Es gebe „viele Tragödien“, wenn Kinder beobachten müssten, „dass aus Liebe Hass wird". Aus diesem Grund müsse die Kirche „eine Mentalität hinterfragen, die das Versprechen der Familiengründung zu locker sieht“.

Krankenhausseelsorgerin wegen Homosexualität entlassen

Da kennt das Bistum Münster kein Pardon. Kirstin Germer muss ihr Amt wegen ihrer Homosexualität aufgeben. Seit zwölf Jahren war sie in dieser Region tätig. Das berichtet Peter Neier in der WAZ.

„Die fristlose Kündigung hat mich überrascht, aber so ist das in der Katholischen Kirche und ihrem Umgang mit Homosexualität“, sagte sie gegenüber der NRZ. In den letzten zwölf Jahren hatte Germer in verschiedenen Feldern der Pastoral im Dekanat Dinslaken und insbesondere als Krankenhausseelsorgerin im St. Vinzenz-Hospital gearbeitet. Die Krankenhausseelsorgerin schätzte ihre vielseitigen Aufgaben: Begegnungen am Krankenbett, Begleitung von Patienten, Angehörigen, Gespräche und Gebete, Segnung von Neugeborenen, Beerdigung von früh- und totgeborenen Kindern.

Wie es beruflich weitergeht? Kirstin Germer: „Jetzt bin ich erst einmal arbeitslos. Aber vielleicht bewerbe ich mich auf eine andere Stelle im Krankenhaus.“

US-Ordensfrauen zu Widerspruch gegen den Vatikan bereit

Die katholischen Ordensfrauen in den Vereinigten Staaten wollen offenbar dem Vatikan die Stirn bieten. In der derzeit tagenden Leitungskonferenz der katholischen Frauenorden (LCWR) in St. Louis zeichne sich der Entschluss ab, die römische Forderung nach einer Reform des Dachverbands nicht bedingungslos zu akzeptieren, berichtete das Online-Magazin "National Catholic Reporter" nach einer geschlossenen Sitzung der Vereinigung.

Einzelne Meinungen gingen so weit, dass die Frauenorden nicht notwendig in kirchenrechtliche Strukturen eingebunden sein müssten. Laut "National Catholic Reporter" suchen die Ordensleiterinnen einen Zwischenweg, um dem Vatikan ihr Selbstverständnis klarzumachen, ohne einen Bruch zu riskieren.

Die vatikanische Glaubenskongregation hatte in einem am 18. April 2012 bekanntgewordenen Gutachten bemängelt, in dem Ordensleiterinnen-Verband gebe es ein "Vorherrschen gewisser radikaler feministischer Themen, die mit dem katholischen Glauben unvereinbar sind". Zudem wichen die Ordensfrauen von der kirchlichen Sexuallehre ab. Die LCWR sprach von unbegründeten Anschuldigungen und warf dem Vatikan ein intransparentes Verfahren vor.

Die "Leadership Conference of Women Religious" mit Sitz in Silver Spring im US-Bundesstaat Maryland vereinigt rund 1.500 Leiterinnen von Ordensgemeinschaften. Der Verband repräsentiert etwa 80 Prozent der 57.000 Ordensfrauen in den USA.

„Kirche ist stolz auf ihre Ordensfrauen“

„In einer Atmosphäre des Gebetes und des respektvollen Dialoges“ will der Vatikan mit der Vereinigung US-amerikanischer Ordensfrauen über die vom Heiligen Stuhl verlangten Reformen sprechen. Das hat Erzbischof Peter Sartain, Vatikanbeauftragter für die Vereinigung weiblicher Ordensgemeinschaften in den USA, am Ende der Versammlung des Verbandes in St. Louis betont. Der Heilige Stuhl hatte die „Leadership Conference of Women Religious“ (LCWR) im vergangenen April zu Reformen verpflichtet und von Abweichungen des Verbands in Glaubensinhalten gesprochen. Der Heilige Stuhl und die Bischöfe der USA seien „zutiefst stolz“ auf den Einsatz der Ordensfrauen vor allem an den Rändern der Gesellschaft, betonte jetzt Erzbischof Sartain.

Abtprimas Wolf kritisiert mangelnde Dialogfähigkeit in der Kirche

Der Abtprimas der Benediktinischen Konföderation, Notker Wolf, hat eine fehlende Dialogbereitschaft bei katholischen Kirchenvertretern beklagt. Es gebe nur wenige, die einen konstruktiven Widerspruch aushielten.

„Ich weiß nicht, ob wir überhaupt begriffen haben, was Dialog ist“, sagte Wolf in der Sendung „Hauptsache Mensch“. Vielen Amtsträgern falle es schwer, mit Gegenwind umzugehen. Um Widerstand auszuräumen, berufe man sich einfach auf den „Heiligen Geist“ oder die eigene Autorität, statt sich mit dem anderen auseinanderzusetzen. Die Kirche besitze die „Gnadengabe, alle Unterwürfigkeit und alle menschliche Unreife noch theologisch zu verbrämen“. Dabei bedeute Gehorsam nicht Unterwürfigkeit, so der Benediktiner-Chef. Führungskräfte müssten ihre Autorität aus einer natürlichen Kompetenz heraus beziehen und in der Lage sein, Probleme mit allen betroffenen Mitarbeitern zu besprechen. Nur dann könne man ihnen bei Anordnungen wirklich gehorsam sein. Auch der Hl. Benedikt setze in seiner Ordensregel auf den Dialog zwischen Abt und Mönch. Erst wenn beide ihre Argumente ausgetauscht hätten, könne es eine Entscheidung des Abtes geben, die der Bruder dann annehmen soll „im Glauben, dass es so gut für ihn ist“. Mangelnde Dialogbereitschaft gebe es aber nicht nur in der Kirche, sondern auch in den Unternehmen. „Querdenker werden auch in Vorständen ausgemerzt“, so Wolf weiter.
(Aus: Münchner Kirchenradio vom 23.07.2012)

Früher vergiftet, heute bloßgestellt?

In einem Interview bei katholisch.de wird der Kirchenhistoriker an der Universität Münster, Hubert Wolf, zu „Vatileaks“ befragt. Zu den Hintergründen der Affäre sagt er u.a.:

Die Wirkung ist beträchtlich, ob hinter den Mauern des Kirchenstaats oder nach außen. Die Kurie hat trotz dunkler Flecken in ihrer langen Geschichte immer noch eine Vorbildfunktion. Intrigen in ihren Reihen wirken deshalb umso spektakulärer und sind ein Lieblingsthema der Medien.

Ob es früher nicht schon Ähnliches gegeben habe?
Schon, aber im modernen Medienzeitalter gewinnen solche Vorgänge ein ganz anderes weltweites Gewicht - die Öffentlichkeit kann viel stärker als Waffe eingesetzt werden. Früher beschränkten sich Intrigen auf die Machtzirkel im Vatikan. Missliebige Personen wurden vielleicht manchmal vergiftet, nun werden sie bloßgestellt.
Ein Prototyp von "Vatileaks" ist wohl der Fall Bafile 1973. Damals schickte der Nuntius in Bonn, Corrado Bafile, eine Empfehlung an das Staatssekretariat, den Limburger Bischof Wilhelm Kempf zum Rücktritt zu zwingen. Bafile passte nicht, dass Kempf den Laien in seinem Bistum erheblich mehr Einfluss geben wollte und für die Priesterweihe verheirateter Männer eintrat.

Ein unbekannter Mitarbeiter des Staatssekretariats empörte sich über Bafiles "sowjetische Methoden" und schickte eine Kopie des geheimen Schreibens an Kempf, der damit an die Bischofskonferenz ging. So wurde das Ganze öffentlich und warf ein grelles Licht auf die Flügelkämpfe in der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil.
(Nach: katholisch.de)

Bischofsernennungen in Österreich

In Vorarlberg, Salzburg und in der Steiermark stehen Bischofsernennungen an.

Der Medienreferent von St. Pölten, Eduard Habsburg-Lothringen, schreibt dazu: Es gäbe zwar viele Spekulationen, doch „keiner weiß wirklich etwas, weil die Ernennungsvorgänge schwerer zu durchschauen sind als das Muster in einem Teller Spaghetti“.

Hinter „furchtbaren Ängsten“ vor konservativen Bischöfen stehe „neben unguten Erfahrungen der Vergangenheit“ ein veraltetes Bischofsbild, das eines „absolutistischen Herrschers, der, kaum an die Macht gekommen mit einem irren Kichern alle Hebel umlegt und aus einer weltoffenen, modernen Diözese einen finsteren, reaktionären Ort macht…“
Der hochadelige Bischofsvertraute kommt zu einem deftigen Schluss: „san ma si mal ehrlich: ein Bischof ist ein armes Schwein.“ Er müsse versuchen, in einer mächtigen Umbruchszeit einen riesigen Apparat zusammenzuhalten.

Absolutistisches System „Amtskirche“

„Wir sind Kirche im Bistum Rottenburg-Stuttgart“ hat mit einem vierköpfigen Autorenteam eine lesenswerte Handreichung zum vielbeschworenen Dialogprozess erarbeitet. In 6 Kapiteln und einem Anhang werden kritische Gedanken zu dem Dialogprozess dargestellt und Forderungen erarbeitet. U.a. findet man das „Öffentliche Treueversprechen“ anlässlich einer Bischofsweihe.
Die Broschüre kann bestellt werden: Hermann Hagel, Joh.-Seb.-Bachstr. 13, 88400 Biberach.

„Kirche muss sich dem internen Pluralismus öffnen“

Theologischer Preis der Salzburger Hochschulwochen für José Casanova
Der Preisträger José Casanova ist weltweit führender Religionssoziologe am renommierten Berkeley Center für „Religion, Peace and World Affairs“ an der Georgetown University, Washington D.C. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u.a. Religion und Globalisierung, Migration und religiöser Pluralismus. Seine bahnbrechenden Studien zum Verhältnis von Religion und säkularen Gesellschaften zählen sowohl zur soziologischen wie zur theologischen Standardliteratur. Insbesondere „Public Religions in the Modern World“ (1994) provozierte zahlreiche Theologinnen und Theologen zu einer kreativen, reflektierten Auseinandersetzung mit den Bedingungen der säkularen Moderne.

In seiner Rede zur Preisverleihung wies Casanova auf den immer größer werdenden Graben zwischen kirchlicher und gesellschaftlicher Moral hin. Insbesondere der mangelnde Zugang von Frauen zu kirchlichen Positionen mit Macht und Autorität, die inadäquate Antwort des kirchlichen Lehramts auf die sexuelle Revolution sowie der Skandal des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Kleriker zeigen laut Casanova das Scheitern der kirchlichen, von Männern dominierten Hierarchie an der Moderne. Einen Lösungsansatz sieht der Religionssoziologie in größerer Transparenz des Klerus, mehr Offenheit gegenüber den Laien und größerer Autorität und Verantwortung für Frauen in der Kirche. Casanova argumentiert: „Die diskursive theologische Argumentation innerhalb der katholischen Kirche, die die Ordination von Frauen verbieten würde, ist äußerst dünn. Soziologisch ist es nur eine Frage der Zeit, bis die katholische Kirche den modernen Wert der Geschlechtergerechtigkeit ernsthaft als ,Zeichen der Zeit’ annimmt.“

Casanova setzt besonders auf das aktive Engagement von Laien: „Wir Laien haben eine besondere Verpflichtung, unsere Verantwortung als ‚Volk Gottes’ zu übernehmen und gegenüber dem wachsenden Klerikalismus im Glauben verankert und loyal, aber doch mit Nachdruck unseren Widerspruch zum Ausdruck zu bringen.“ Das Publikum feierte Casanova mit tosendem Applaus.

Koste es, was es wolle

Tebartz-van Elst verteidigte das Projekt "Diözesanes Zentrum St. Nikolaus" das Anfang 2007 bereits vor seinem Amtsantritt vom Limburger Domkapitel beschlossen worden war, als "notwendig und richtig".

Die ursprünglichen Kosten für die aufwendige Baumaßnahme auf dem Limburger Domberg waren auf 5,5 Millionen Euro veranschlagt worden. Der Neubau soll ein rund 500 Jahre altes denkmalgeschütztes Fachwerkhaus, das frühere Küsterhaus von 1904 sowie eine ebenfalls neu errichtete Kapelle miteinander verbinden. Kritiker hatten immer wieder die Kosten sowie Art und Umfang der Baumaßnahmen beanstandet. Auch Eigenmächtigkeit, Selbstverliebtheit und Prunksucht war Tebartz-van Elst vorgeworfen worden.

Die Finanzierung des Gesamtprojektes sei schon seit dieser Zeit gesichert, sagte der Bischof auf die Frage, ob er nicht die Möglichkeit gehabt hätte, im Nachhinein Kürzungen vorzunehmen. Die Kosten gingen auch "nicht zu Lasten der Pfarreien des Bistums", daher seien "sie auch verantwortbar." Zugleich betonte der Bischof, dass das Zentrum ein Ort des Dialogs sei. Der neue Versammlungsraum biete Platz für 60 Personen. Dort sollten Gesprächs- und Begegnungsveranstaltungen stattfinden. "Auf diese Weise komme ich zusätzlich zu den zahlreichen Besuchen und Visitationen im Bistum mit den Menschen ins Gespräch." Die Eröffnung des gesamten Komplexes ist für Ende Juni 2013 geplant.

Halik zum päpstlichen „Jahr des Glaubens“

Der Prager Soziologe und Priester Thomas Halik hat auf dem 16. Internationalen Kongress Renovabis in Freising zum Thema „Heute den Glauben entdecken. Neue Wege der Evangelisierung in Europa“ geraten:
„Besonders in der nachkommunistischen Welt ist die monologische Christianisierung, die Evangelisation ohne Inkulturation, bloß eine Indoktrination, eine religiöse Propaganda. Besonders in der nachkommunistischen Welt reagieren die Leute ganz allergisch auf Indoktrination. Wir brauchen also eine dialogische Evangelisation!“

Im Hinblick auf das II. Vatikanum sagt er:
„Jetzt, fünfzig Jahre nach dem Konzil, sollten wir uns die Frage stellen, ob die Kirche ihren Versprechen treu geblieben ist. Können wir heute mit gutem Gewissen eine ,Goldene Hochzeit’ mit den Menschen von heute feiern? Ich meine, es bleibt noch viel zu tun. Und die Neuevangelisierung sollte wirklich ,neu’ sein, keine Rekatholisierung, keine ,reconquista’.“


© imprimatur November 2012
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