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Baumaßnahmen im Limburger Dom

An der Altarinsel im Hohen Dom zu Limburg werden während der Sommerferien Baumaßnahmen vorgenommen: Die erste Altarstufe wird um etwa einen halben Meter erweitert, um den liturgischen Anforderungen an eine Bischofskirche, wie zum Beispiel Priesterweihen, zukünftig besser gerecht zu werden. Gefertigt wird die Fläche aus Burgpreppacher Sandstein, einem Naturstein aus Unterfranken, dem Material der bestehenden Altarinsel. In einer weiteren Maßnahme wird die Altarinsel von Verschmutzungen durch Wachs, Staub und Schmutzanhaftungen gereinigt.

Der Limburger Dom wurde im Jahr 1827, dem Gründungsjahr des Bistums, zur Bischofskirche erhoben. Mit dieser Funktion verknüpfen sich besondere liturgische Aufgaben, wie etwa die Weihe von Diakonen und Priestern. Domdekan Dr. Günther Geis erläutert die Baumaßnahme: „Bei der Weihe legen sich die Weihekandidaten vor dem Altar nieder. Mit diesem sichtbaren Zeichen bekunden sie, dass sie ihr Leben Gott weihen und ihm ganz zur Verfügung stehen wollen. Für diese besondere körperliche Geste müssen die baulichen Voraussetzungen in einer Kathedrale stimmen. Bislang war die erste Stufe der Altarinsel im Limburger Dom flächenmäßig zu kurz.“

Seht, wie sie einander lieben

Benedikt XVI. hat im Vatikan erstmals den neu geschaffenen „Ratzinger-Preis“ verliehen. Die Auszeichnung für herausragende wissenschaftliche Leistungen ging an drei Theologen. Unter ihnen der Abt des österreichischen Zisterzienserklosters Stift Heiligenkreuz, Maximilian Heim. Der „Nobelpreis“ für Theologie war von der neuen Vatikan-Stiftung „Joseph Ratzinger – Benedikt XVI.“ ausgeschrieben worden und ist mit 50.000 Euro dotiert. Der 50jährige Preisträger Heim sei einer der „scharfsinnigsten und brillantesten Repräsentanten der jungen Theologengeneration“.

Der ausgewählte Preisträger Maximilian Heim dankte für die Auszeichnung. Zunächst auf Latein, dann auf Deutsch wandte er sich an den Theologen, Bischof und Papst. Heim gehört zum erweiterten Schülerkreis Josef Ratzingers und arbeitet unter anderem als Berater für die Herausgabe der Gesammelten Schriften Ratzingers.

Frauen zu Diakoninnen weihen

Das findet der Tübinger Theologe Peter Hünermann: „Wir brauchen in der katholischen Kirche einen Aufbruch zu mehr Diakonie, das ist ohne Frauen nicht denkbar“, sagte Hünermann am Donnerstag in Freiburg. Kirche werde künftig nur glaubwürdig in der Gesellschaft auftreten können, wenn in der Fläche, an der Basis der Kirchengemeinden neue Strukturen entstünden, die „den Geist der Diakonie“, des Einsatzes für Alte und Kranke, neu weckten. Das katholische Kirchenrecht schließt Frauen vom Weiheamt aus. Hünermann argumentierte aber, es gebe bereits jetzt Ausnahmen. „So ist es für Ordensfrauen der Kartäuserinnen möglich, sich mit Zustimmung des Vatikans zu Diakoninnen weihen zu lassen“, sagte der Theologe. (kna/rv)

Deutschland: Zentrum für Jugendschutz gegründet

In München soll ein „Zentrum für Kinder- und Jugendschutz“ entstehen. Das teilte Kardinal Reinhard Marx mit. Beteiligt sind das Erzbistum München und Freising sowie die Päpstliche Universität Gregoriana in Rom. Das Zentrum soll dazu dienen, kirchliche Mitarbeiter für die Prävention von Übergriffen gegen Minderjährige zu schulen. Die Einrichtung soll Anfang 2012 seine Arbeit aufnehmen.

Konvertierte Anglikaner bitten um finanzielle Unterstützung

In einem Appell in der britischen Tageszeitung „The Times“ veranschlagte der Leiter des neu eingerichteten Personalordinariates und frühere anglikanische Bischof von Richborough, Keith Newton, die jährlichen Kosten des Ordinariates auf eine Million Pfund. Das entspricht etwa 1,14 Millionen Euro. Wenn es weiter wachse, werde der Betrag noch höher liegen. Der Vatikan hatte im November 2009 eigene Kirchenstrukturen für übertrittswillige Anglikaner ermöglicht. Sie erlauben den Konvertiten die Beibehaltung anglikanischer Traditionen bei gleichzeitiger Gemeinschaft mit dem Papst. Allerdings müssen sie sich selbst finanzieren. Das gilt auch für die Pensionsansprüche der Geistlichen.

Auf die Knie

„Es ist empfehlenswert, dass die Gläubigen die Kommunion in den Mund und auf Knien empfangen.“ Das sagte Kardinal Antonio Cañizares Llovera, Präfekt der päpstlichen Kongregation für Gottesdienst und Sakramentenordnung, gegenüber der Agentur ACI Prensa.

Die Gläubigen, welche die Eucharistie von Papst Benedikt empfangen, tun dies in den Mund und auf Knien. Diese Haltung sei der Anbetung Gottes, der Anerkennung Gottes, geschuldet, die es zurück zu gewinnen gelte.

„Es ist einfach das Wissen, dass wir vor Gott selbst stehen und dass Er zu uns gekommen ist und wir ihn nicht verdienen“, führte der Kardinal weiter aus. „Ich glaube, dass es für die ganze Kirche notwendig ist, die Kommunion auf den Knien zu empfangen.“ "In der Tat – fügte er hinzu – muss man, wenn man stehend kommuniziert, eine Kniebeuge oder eine tiefe Verbeugung machen, was nicht geschieht". „Wenn wir die Kommunion trivialisieren, trivialisieren wir alles, und wir können einen so wichtigen Augenblick nicht verlieren, wie es das Kommunizieren ist, wie es das Anerkennen der Realpräsenz des dort gegenwärtigen Christus ist, des Gottes, der die Liebe aller Liebe ist, wie wir in einem spanischen Lied singen“.

2010 mehr Kirchenaustritte als Taufen

Nach offiziellen Zahlen der Deutschen Bischofskonferenz erklärten im vergangenen Jahr 181.193 Katholiken ihren Austritt aus der Kirche. Das entspricht einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 47 Prozent. Die Zahl der registrierten Taufen lag 2010 bei 170.339. Damit verließen laut Kirchenstatistik der vergangenen Jahrzehnte in einem Jahr erstmals mehr Mitglieder die Kirche als neu getauft wurden. Der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung sank im vergangenen Jahr damit um 0,3 Punkte auf 30,2 Prozent.

Kirche soll Wiederverheiratungen ermöglichen

Dafür hat sich der Wiener Kirchenrechtler em. Prof. Bruno Primetshofer ausgesprochen. In einem Gastkommentar in der Tageszeitung „Die Presse“ (Ausgabe 5. August) betont Primetshofer, dass die Unauflöslichkeit der Ehe kein kirchliches Dogma sei. Er verweist auf die Praxis in der orthodoxen Kirche, wo eine kirchliche Zweitehe möglich ist. Die Seelsorge in der katholischen Kirche sehe sich mehr und mehr mit dem Problem der wiederverheirateten Geschiedenen konfrontiert, so Primetshofer. Auch nach erfolgter staatlicher Scheidung bleibe dem lateinischen Kirchenrecht zufolge das Band der Erst-Ehe aufrecht und stelle ein sogenanntes trennendes Ehehindernis dar.

Wiederverheiratete Geschiedene seien an sich vom Empfang der Sakramente der Buße und der Eucharistie ausgeschlossen. Dies bedeute zwar keine Exkommunikation als Strafe, stelle aber dennoch eine „spürbare Belastung in Bezug auf die Teilnahme am sakramentalen Leben der Kirche“ dar.

In den letzten Jahrzehnten habe man zwar in der Praxis Wege gefunden, „diese Blockade insofern zu mildern, als in Einzelfällen den wiederverheirateten Geschiedenen nach einem Gespräch mit dem Seelsorger eine Zulassung zu den Sakramenten gewährt wird“. Dieser Weg könne freilich die Tatsache nicht aus der Welt schaffen, dass die
Zweitehe kirchlich nicht anerkannt wird.
Der Wiener Kirchenrechtler verweist auf die orthodoxen Kirchen. Diese Kirchen würden nach einer gewissen Bußzeit den Abschluss einer kirchlichen Zweitehe gestatten - wenn es auch bei der Trauungsliturgie bestimmte Einschränkungen gibt. Diese Praxis sei nun auch von den mehr als 20 katholisch gewordenen Ostkirchen beibehalten worden, ohne dass vonseiten der päpstlichen Gesetzgebung oder Verwaltung ein Einspruch erhoben worden sei.

Das bedeute nun, so Primetshofer, „dass es im Rahmen der einen katholischen Kirche in einer bedeutsamen Frage zwei verschiedene Positionen gibt“. Die römisch-katholische Kirche schließe bei Geschiedenen eine kirchliche Zweitehe grundsätzlich aus, die katholischen Ostkirchen würden eine solche gestatten. Diese Ungleichheit sei durchaus zu hinterfragen. Primetshofer: „Es stünde der lateinischen Kirche frei, auch in ihrem Bereich die orientalische Praxis zu gestatten oder jedenfalls zu dulden.“
Das würde bedeuten, dass es Geschiedenen nach Prüfung jedes einzelnen Falles ermöglicht wird, eine kirchliche Zweitehe einzugehen. Damit würde den Betroffenen die volle sakramentale Gemeinschaft gewährt und die bereits staatlich geschiedene Erst-Ehe wäre kirchlich gelöst.

Johannes Paul II. im Reliquienbehältnis dabei

Auf ungewöhnliche Weise ist beim Weltjugendtag in Madrid auch der vor elf Jahren verstorbene Initiator dieser katholischen Großtreffen präsent. Bei den zentralen Gottesdiensten in Madrid wird eine Reliquie mit dem Blut Johannes Paul II. (1978-2005) gezeigt werden, wie die Organisatoren in dieser Woche mitteilten. Es handle sich um ein Geschenk des früheren Papstsekretärs und jetzigen Kardinals Stanislaw Dziwisz aus Krakau. Das metallene Reliquienbehältnis ist als aufgeschlagenes Evangelienbuch gestaltet. Die linke Seite zeigt das Papstwappen Johannes Paul II. und seinen berühmt gewordenen Zuruf „Habt keine Angst“ auf Latein; auf der rechten Seite ist der päpstliche Kreuzstab zu sehen. Das Blut selbst befindet sich in einer kleinen Kristallampulle. Zum Eröffnungsgottesdienst am Dienstagabend soll das Reliquiar vor dem Pult platziert werden, von dem das Evangelium verkündet wird.

Ablass für Weltjugendtagsteilnehmer

Teilnehmer des Weltjugendtags (WJT) vom 16. bis 21. August in Madrid können, wenn sie an den Veranstaltungen des WJT und seiner Abschlussmesse würdig teilnehmen, den vollkommenen Ablass erhalten und die Befreiung von ihren zeitlichen Sündenstrafen. Voraussetzungen sind wahre Reue, der Empfang des Bußsakraments und der Kommunion sowie die Gebete nach der Intention des Papstes.

Durchbruch bei der Beichtpraxis

Vor der Messe mit den Seminaristen in Madrid nahm Papst Benedikt Samstag früh um neun drei Jugendlichen die Beichte ab. Es waren Freiluft-Beichten, der Papst spendete das Sakrament im Retiro-Park. Die Sache mit dem Bußsakrament ist überhaupt ein großes Thema beim Weltjugendtag. Denn viele junge Gläubige lassen sich heutzutage fast gar nicht mehr im Beichtstuhl blicken. Madrid soll das ändern – auch mit einer schicken „Armada“ aus weißen Beichtstühlen, die an Segel erinnern und mitten im Retiro-Park von Madrid stehen.

Jugendliche als Statisten in Madrid

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat scharfe Kritik an der Organisation des Weltjugendtages in Madrid geübt. „Was die letzten zwei Tage hier stattfand, war eine unwürdige Veranstaltung“, sagte BDKJ-Bundespräses Simon Rapp am Sonntag in Madrid der KNA. Die Jugendlichen seien lediglich „Statisten“ gewesen. Allein aus den Bistümern Köln und Münster hätten rund 3.000 Teilnehmer vorzeitig die Heimreise angetreten.

Lombardi: „WJT in jeder Hinsicht ein Erfolg“

Das Anliegen des Weltjugendtags ist „aufgegangen“: Das denkt Vatikansprecher Federico Lombardi. Im Gespräch mit Radio Vatikan zog er nach den vier Tagen mit Papst Benedikt in Madrid eine positive Bilanz des katholischen Großereignisses.

Bundespräsident Christian Wulff in seiner Rede zum 50. Jahrestag des Mauerbaus

„Nie in den Jahrzehnten der Teilung konnte diese Liebe zur Freiheit ganz unterdrückt werden. Da waren die vielen Menschen, die aus Freiheitssehnsucht unter Todesgefahr die Flucht (…) wagten. Da waren die Männer und Frauen, die in kleinen Kreisen Veränderung diskutierten. Es waren sehr oft Christen, die sich nicht abfanden mit den Zuständen. Es waren Pfarrer und Gemeinden, die Schutz und Raum boten für politische Gespräche und Gebete. Daran möchte ich gerade heute erinnern, in einer Zeit, in der nicht wenige Kirche und Religion gänzlich ins Private zurückdrängen wollen.“

Kroatien streitet um ein Kloster

Zwischen dem Vatikan und Kroatien gibt es Streit: Es geht um eine exklusive Immobilie in Kroatien – Schätzwert 30 Millionen Euro. Rom hat die Besitzrechte einem italienischen Benediktinerkloster übertragen. Die kroatische Regierung sieht das als Übergriff an. Die Lage ist gespannt. Erst Anfang August hatte sich der Vatikan in den Zwist um das Klostergelände Dajli an der istrischen Küste eingeschaltet. Ein eigens ernannter Sonderbevollmächtigter sollte anstelle des widerstrebenden Ortsbischofs Ivan Milovan den Vertrag unterzeichnen.

Der große Komiker Loriot ist verstorben

In einem Interview heißt es:

Die bedeutendste Bibelübersetzung stammt ja von Luther, der das Sächsische liebte. Aber die Bibel ist gar nicht komisch.

Vor ein paar Jahren habe ich sie mal ganz gelesen, vom ersten bis zum letzten Wort. Mir ist nur eine einzige Stelle aufgefallen, in der das Wort „Lachen“ eine Rolle spielt. Das hat mich dann doch gewundert.

Sie haben nie Witze über die Kirche gemacht.

Niemals, nein.

Aus Prinzip?

Es gab keinen Impuls, darüber etwas Komisches zu machen.

Aber Ihre Komik geht meistens aus Ritualen oder Regeln hervor, die irgendwie gestört werden. Das wäre doch bei der Kirche ein Impuls.

Kein Zweifel. Ich könnte mir zum Beispiel folgende Situation vorstellen: In der Kirche wird Messwein ausgeschenkt, und der Küster genehmigt sich hin und wieder einen Schluck. Dann soll er etwas sagen – und fängt an, entsetzlich zu lallen. Das könnte schon komisch sein. Aber die Komik beruhte dann auf dem Fehlverhalten eines Menschen, und nicht etwa des lieben Gottes. Witze über Religion sind nicht meine Sache. Ich stamme aus einem – tja, wie sagt man: normalen? –

(Aus Sächsische Zeitung)


© imprimatur Oktober 2011
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