Österreichische PFARRER-INITIATIVE

Auf ihrer außerordentlichen Generalversammlung im Mai 2010 hat die Initiative die aktuelle Situation der römisch – katholischen Kirche beraten und dabei die folgende Resolution beschlossen:

Seit mehreren Wochen werden schwerwiegende Vorwürfe gegen Papst Benedikt XVI. bezüglich dessen Vorgangsweise als Präfekt der Glaubenskongregation in Fällen sexueller Ausbeutung erhoben. Die bisher unterbliebene Klärung durch den Papst selbst schadet der Glaubwürdigkeit aller Bemühungen in der Kirche um einen entschiedenen und transparenten Umgang mit den bisherigen Vorfällen und um eine möglichst wirksame Verhinderung weiterer Fälle.

Wir appellieren an den Papst: Beauftragen Sie eine von der Hierarchie unabhängige Instanz mit der rückhaltlosen Klärung der durch die Vorwürfe entstandenen Fragen oder stellen Sie Ihr Amt zur Verfügung!

Als PFARRER–INITIATIVE sind wir tief betroffen vom Ausmaß der aufgedeckten Fälle sexueller Ausbeutung in der Kirche. Leider hat erst der Druck der Medienberichterstattung zu einer entschiedeneren Vorgangsweise durch die Kirchenleitung geführt. Die umfassende Aufarbeitung des Geschehenen kann aber nicht gelingen, wenn die derzeitigen Strukturen in der Kirche ausgeklammert werden. Es ist erwiesen, dass autoritäre Strukturen in der gesamten Gesellschaft ebenso wie in der Kirche die sexuelle Ausbeutung und ein exzessives Ausleben von Macht an Unterlegenen, Ausgelieferten und Unwissenden begünstigen und verdecken. Der Umgang mit Fällen von Missbrauch geistlich–religiöser Autorität in sexueller Ausbeutung zeigt schwerwiegende Mängel der kirchlichen Verantwortungsstrukturen:

Die derzeitige absolutistische Kirchenstruktur blockiert auch die Lösung dringend anstehender kirchlicher Zukunftsfragen:

Wir appellieren an die Bischöfe in ihrer Verpflichtung gegenüber den Anliegen und Sorgen der Ortskirchen und Gemeinden und in ihrer kollegialen Mitverantwortung in der Leitung der Weltkirche: Setzen Sie sich gemeinsam ein für die Einberufung eines Konzils zu den großen Fragen des Zukunftsweges unserer Kirche!


© imprimatur Dezember 2010
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